Merinowolle: Der Alleskönner

Tipps & Tricks
geschrieben von
Team Berauer
Published:
02.01.22

Merinowolle ist eine Schurwolle vom Merinoschaf, welche besonders weich und angenehm auf der Haut ist.

 

Was kann sie noch so alles?

 

Merino nimmt keine Gerüche auf:

 

Wusstest du das Schweiß geruchlos ist? Der einzige Grund, warum Schweiß so unangenehm riecht, sind die Bakterien, welche beginnen den Schweiß zu zersetzen. Merinowolle hat eine schuppige Oberfläche, dadurch können sich keine Bakterien darauf festsetzten. Kunstfasern hingegen haben eine sehr glatte Struktur, dadurch können sich Schweiß und Bakterien sehr gut darin einnisten. Außerdem hat Merinowolle noch einen Selbstreinigungseffekt. Da diese Wolle aus zwei verschiedenen Zelltypen besteht, entstehen hier Reibungen. Die Folge daraus ist, dass sich die Faser immer wieder selbst reinigt.

 

Merino ist temperaturausgleichend:

 

Im Winter, wenn es kalt ist, speichert Merinowolle die Körperwärme. Das hat sie ihrer Faser zu verdanken. Diese ist stark gekräuselt, wodurch Hohlräume entstehen. In diesen wird die Wärme, welche vom Körper abgeben wird, gespeichert. Ein großes Hilfsmittel ist die Luft selbst, da sie ein sehr schlechter Wärmeleiter ist. Hierdurch wird die Wärme auch nicht nach außen abgegeben und es entsteht ein isolierender und temperaturausgleichender Effekt.

 

Im Sommer, wenn man schwitzt, entsteht durch Merinowolle ein kühlender Effekt. Aber warum? Die Wolle kann 33% ihres eigenen Trockengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen. Schweiß und Regennässe werden dadurch einfach aufgenommen. Dies geschieht über ein Netzwerk, welches die Feuchtigkeit ins Faserinnere transportiert. Hierdurch bleibt die Oberfläche der Faser trocken. Durch die warme Sommerluft fängt die gespeicherte Feuchtigkeit an zu verdunsten, wodurch eine Verdunstungskälte entsteht. Diese wiederum fühlt sich angenehm und kühlend auf der Haut an. Eine große Rolle hierbei spielt der Prozentanteil an Merinowolle. Je höher der Anteil, desto besser der Feuchtigkeitstransport.

  

Merino kratzt nicht:

 

Merinowolle ist sehr fein und dünn. Sie besitzt Fasern im Bereich von 16,2 bis 24 Mikrometer. Als Vergleich, die Fasern von klassischer Schafwolle haben eine dicke von ca. 40 Mikrometer. Menschen haben eine Empfindlichkeitsschwelle von 25 Mikrometer. Dadurch fühlt sich Merinowolle angenehm weich auf der Haut an und normale Wolle kratzt.

 

Gibt es auch Nachteile?

 

Der wahrscheinlich einzige Nachteil der Merinowolle ist der Preis, welcher durch die Gewinnung der Merinowolle und der Verarbeitung entsteht. Aber man sollte aufpassen, da der Preis immer die Qualität widerspiegelt. Ein niedriger Preis ist höchstwahrscheinlich ein Zeichen für die schlechte Behandlung der Tiere und die weniger gute Verarbeitung. Zum Beispiel ist Mulesing gang und gebe. Bei dieser Art wird, um den Befall von Fliegenmaden zu verringern, überschüssige Haut ohne Betäubung einfach abgeschnitten. Aus diesem Grund sollte man immer darauf achten, welche Hersteller Informationen zur Herkunft, Haltung der Tiere und der Verarbeitung der Wolle angeben. Als Beispiel kann hier super.natural herangezogen werden, welche ihre Wolle nur aus afrikanischen Farmen beziehen, da dort die Fliegen nicht vorkommen. Hierdurch wird komplett auf Mulesing verzichtet.

 

Die Produkte super.natural findet ihr auch in unserer Filiale in Schliersee.