Blick von Monte Cinto (2706m) auf Paglia Orba
Vor ca. zwei Monat waren wir auf Korsika und haben dort vielerlei Aktivitäten gemacht, aber unser Ziel war es den höchsten Berg von Korsika zu besteigen, den Monte Cinto. Mit seinen 2706m ist er vielleicht kein extrem hoher Berg, man sollte ihn dennoch nicht unterschätzen. Die Wanderung ist sehr anspruchsvoll, technisch und ausdauernd. Nicht nur als sportliches Erlebnis ist die Tour zu empfehlen sondern auch auf Grund der unbeschreiblich schönen Berglandschaft.
Factsheet:
Schwierigkeitsgrad: Schwierig
Reine Wanderzeit: ca. 9h
Gesamte Länge: ca. 13km
Höhenmeter: ca. 1400m
Höchster Punkt: 2706m
Niedrigster Punkt: 1414m
Wegbeschreibung:
Unsere Tour startete um 6:30 Uhr am Camping Monte Cinto im Ascotal(1030m). Zunächst ging es mit dem Mountainbike die schmale Bergstraße hinauf bis zum Parkplatz Haut-Asco (1400m). Diesen Teil kann man optional auch noch mit dem Auto befahren. Ab hier ging es dann zu Fuß zunächst noch entspannt weiter Tal aufwärts, bis wir nach etwa einer guten halben Stunde die Brücke über den Ruisseau du Tighiettu überquerten. Ab hier begann dann der eigentliche Aufstieg. Die Route führte dann abwechselnd über Felspassagen mit Kletterstellender Schwierigkeit I bis II (UIAA) und Geröllfelder, bis wir dann das erste Plateau nach ca. 1,5 Stunden erreicht hatten. Von dort aus ging dann der Weg ähnlich wie zuvor weiter, mit noch etwas mehr losem Geröll. Am Lac d‘Argento vorbei und etwa 2 Stunden später hatten wir dann den Pass auf 2600m erreicht. Von dort ausging es nach Nordosten weiter, kurz den Grad entlang und dann den Markierungen nach, immer wieder Berg auf, Berg ab an der Südseite des Grads entlang. Auch hier setzt sich der Weg aus Kletterpassagen, Geröll und großen Felsbrocken zusammen, die zu überqueren sind.
Nach etwa 1 Stunde hatten wir dann den Gipfel mit kleinem Holz-Gipfelkreuz erreicht und konnten die atemberaubende Aussicht in alle Richtungen genießen, sogar bis zum Meer. Nach einer wohlverdienten Pause ging es dann wieder auf den Weg nach unten. Auch der Abstieg hatte es in sich, sowohl von der Schwierigkeit als auch von der Dauer her. Nach einer kurzen Abkühlung im Bach, kamen wir dann um ca.18.00 Uhr mit unseren Rädern wieder unten am Campingplatz an.
Tipps:
- Wir würden empfehlen zwischen Juni und September die Tour zu gehen
- Früh mit der Tour starten, aufgrund der Hitze, möglicher Schlechtwetterbildung am Nachmittag und da man die Dauer der Wanderung nicht unterschätzen sollte
- Allgemein sollte man sich einen Tag aussuchen mit stabilem Wetter, da man sich im höchsten Gebirge Korsikas befindet
- Aufmerksam auf die roten Markierungen achten, da die Route extrem wenig beschildert ist und man leicht vom richtigen Weg abkommt
- es gibt immer wieder Stellen ohne Netz
- Man sollte auf jeden Fall trittsicher und schwindelfrei sein
- Steinschlaggefahr besteht an mehreren Stellen auf der Route
- Direkt nach starkem Regen ist die Tour nicht zu empfehlen, da die zu passierenden Steinplatten extrem rutschig werden können
- Viel Wasser mitnehmen, da man ab der Brücke keine Möglichkeit mehr hat die Flaschen aufzufüllen (3L pro Person sind zu empfehlen)
- Außerdem auf genügend Essen achten, da man fast den ganzen Tag unterwegs ist
- Am Ende der Bergtour kann man sich in den Gumpen des Ruisseau du Tighiettu mit einer Erfrischung belohnen
- Wir können den Campingplatz „Camping Monte Cinto“als Ausgangspunkt sehr empfehlen (gute Lage, super Essen, nicht zu teuer, landschaftlich ein Traum)
Ausrüstung:
- Feste, hohe Wanderschuhe (Kategorie B/C)
- Leichte Wanderstöcke (wichtig wegen dem vielen Geröll, vor allem beim Abstieg)
- Kopfbedeckung gegen die Sonne
- Sonnencreme
- Stirnlampe
- Karte, Kompass oder Handy mit GPS-Funktion und App wie z. B. Fatmap
- Handtuch zum Abtrocknen nach der Abkühlung in den Gumpen